Montag, 25. Juli 2016

Tag 1 - Salzburg nach Braunau

25.07.2016

Strecke: ~73km
Pegel in Oberndorf/Salzach: ca. 150cm.


Das Wetter am ersten Tag meiner Tour war abwechslungsreich: Sonne, Nebel, Gewitter, Starkregen. Auch sonst war die 3-Flüssefahrt alles andere als langweilig. Aber der Reihe nach.


Meine Anreise und mein freier Tag in Salzburg verlief sehr erholsam. Trotz unruhigen Schlafs starte ich meine Tour am folgenden Morgen um 7 Uhr früh gut ausgeruht. Mein Einstieg liegt in Salzburg/Freilassing unterhalb der Münchner Bundesstraße auf deutscher Seite.


Die ersten 2 Kilometer fahre ich auf der Saalach. Ich entscheide mich eine kurze Finne in mein Board einzusetzen. Bei der guten Fließgeschwindigkeit gibt sie mir genug Führung und die Gefahr aufzulaufen ist geringer. Nach wenigen Minuten kommt man beim Saalachspitz vom türkisgrünen Wasser der Saalach in das braungrüne der Salzach.


Obwohl die Salzach zu Beginn etwas ruhiger wirkt als die Saalach, ist sie noch schneller. Man kommt ohne große Anstrengung mit etwa 14km/h voran. Ungefähr 7km nach dem Saalachspitz befindet sich eine aufgelöste Sohlrampe. In der Mitte ist eine Durchfahrt markiert. Ich lande rechtzeitig links am deutschen Ufer an. Die Besichtigung der Rampe nutze ich zu einer ersten Trink- und Esspause. Ich entscheide mich für die Sicherheitsvariante und umtrage das Board. Eine Kenterung mit meinem Gepäck möchte ich nicht riskieren. Der Strom in der markierten Durchfahrt soll nach links ziehen.


Auf den vorhergehenden Kilometern werde ich von unzähligen Bremsen gebissen. Ich schmiere mich mit Mückenschutzmittel ein. Es hilft. Bald nach der Sohlrampe liegt links Laufen und rechts die "Stille Nacht"-Gemeinde Oberndorf.


Nach Laufen folgt eine leichte Schwallstrecke. Bis zum links liegenden Tittmoning sind es nicht ganz 20 Kilometer, bis Burghausen mit seiner mächtigen Festung ungefähr 15 weitere.


Stellenweise erreicht mein Board 17-18km/h. Bei diesem Tempo hoffe ich noch am frühen Nachmittag in Braunau zu sein. Nach Burghausen liegt ein Durchbruchstal mit dem im Wasser liegenden Kreuzfelsen. Plötzlich setzt Nebel ein und unruhiges Wasser ist eher zu hören als zu sehen. Einige Felsen im Wasser erkenne ich spät.


Konzentriert paddle ich in dieser beeindruckenden Landschaft. Bis zur Mündung in den Inn sind noch 8,5km zu fahren. Nach dem Durchbruchstal und vor allem im Inn wird die Strömung schwächer. Meine Geschwindigkeit sinkt auf 9-10km/h.


Beim Zusammentreffen von Salzach und Inn höre ich es erstmals donnern. Das Gewitter liegt links, ist aber noch entfernt. Bis zu meinem Tagesziel in Braunau habe ich noch 11 Kilometer. Die Staustufe Simbach ist noch circa 8 Kilometer entfernt. Ich versuche rasch weiterzukommen, das Gewitter kommt immer näher. 2 Kilometer vor Simbach gehe ich aus dem Wasser. Ich lege mein Board auf der Uferböschung ab, schnappe mein sonstiges Gepäck und finde unter einem Flugdach eines Gastgartens gerade noch rechtzeitig Unterschlupf.


Der Gasthof hat Ruhetag, ich unterhalte mich aber prächtig mit einem ebenfalls schutzsuchenden Schweizer Radfahrerpaar. Bis das Gewitter vorbeizieht dauert es fast zwei Stunden. Auch dann schüttet es weiter. Die Schweizer sind sehr nett und bieten mir an meine Tasche ins Quartier nach Braunau zu bringen.


Der Umtrageweg bei der Staustufe Simbach ist weit. Schön, dass ich meine Tasche nicht tragen muss.


Bis Braunau regnet es weiter. Nach der Eisenbahnbrücke gehe ich an Land und verstecke mein Board für die Nacht.


Abends bessert sich das Wetter. Aber auch morgen ist mit Gewittern zu rechnen.


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